17.10.2013

Tag 2

In der Nacht ist in den Bergen der erste Schnee gefallen.  Die Sangue
de Cristo Mountains sind der südliche Ausläufer der Rocky Mountains.
Ab fünf Uhr werden in Santa Fe die Bürgersteige hochgeklappt. Die Geschäfte und Museen schließen, die Galerien in der Canyon Road räumen ihre Werbeaufsteller rein, und es kehrt Ruhe ein. Es ist kaum noch jemand auf den Straßen, erstaunlich für eine Stadt, die als eine der touristischen Top-Orte in den USA gilt.

Tag 2 in Santa Fe: Es geht zurück in der Geschichte. Beim Historic Walk am Vormittag mit Führer Philip Jager merke ich wieder einmal, dass es ein Nachteil ist, sich inhaltlich zu sehr auf eine Reise vorzubereiten, denn ich erfahre kaum etwas wirklich Neues. Allerdings öffnet eine solche Führung immer wieder einmal Türen an Orte, die sonst nicht zugänglich sind oder die die man übersehen würde. Also stehen wir irgendwann vor dem Büro von Robert Oppenheimer. An dieser Stelle nahm also der Bau der Atombombe seinen bürokratischen Anfang. Entwickelt wurde die Bombe in Los Alamos, 40 Kilometer nordwestlich von Santa Fe.
Am Abend ist ein Empfang für die Teilnehmer der Paleoamerican Odyssey Conference: mein erster Kontakt mit den amerikanischen Archäologen. Sie unterscheiden sich überhaupt nicht von einer ähnlichen Gruppe in Deutschland. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Erforschung der amerikanischen Vergangenheit ist offenbar ein ¨Vergnügen¨ der weißen Amerikaner.  Schwarze oder Indianer? Fehlanzeige.

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