04.03.2013

Eisenbahn-Romantik

Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, der als Junge fasziniert war von den gelb-roten amerikanischen Dieselloks, die mit etwas Glück zu Weihnachten auf der Modellbahnanlage im Spielwarenladen ihre Runden drehten. Die Züge sahen so ganz anders aus, als das, was auf unseren Schienen fuhr. Ganz groß prangte auf der Stirnseite mit den beiden bulligen Scheinwerfern der Name "Santa Fe". Aus dem Märklin-Katalog erfuhr ich, dass die Loks für die Bahngesellschaft ATSF - Atchison, Topeka & Santa Fe Railroad - fuhren. Leisten konnte ich sie mir damals von meinem Taschengeld nicht.

Der "San Francisco Chief" verkehrte
zwischen San Francisco und Chicago.


Vielleicht, dachte ich mir kürzlich, finde ich ja noch Spuren dieser Loks, wenn ich im Herbst nach Santa Fe komme. Aber die Internet-Recherche brachte schnell die Enttäuschung: Die imposanten Diesellokomotiven1 sind nie nach Santa Fe gefahren, Die Strecke der transkontinentalen Atchison, Topeka & Santa Fe Railroad wurde wegen der schwierigen Geländeverhältnisse südlich an der Stadt vorbei nach Albuquerque und weiter in Richtung Pazifikküste geführt. Es gibt nur eine 1880 fertiggestellte, knapp 30 Kilometer lange Stichstrecke von der kleinen Ortschaft Lamy nach Santa Fe. Dort befördert heute die Santa Fe Southern Railway überwiegend Touristen, die ein wenig Eisenbahnromantik erleben wollen. Außerdem fahren ein paar Güterzüge. Auf einer weiteren Strecke verbindet der New Mexico Rail Runner Santa Fe mit Albuquerque und Belen.
1 Es handelt sich dabei um eine Lok der Baureihe F7 der General Motors Electro-Motive Division (EMD).
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